E17 Den Treibhausgasen auf der Spur: Exkurs in die landwirtschaftliche Klimabilanzierung
Shownotes
Wer wissen möchte, wo er in Sachen Klimagase steht, kommt um eine genaue Klimabilanzierung nicht herum. Treibhausgase entstehen in der landwirtschaftlichen Produktion an verschiedenen Stellen. Der Traktor, der Diesel verbrennt, ist dabei meist weniger relevant. Deutlich mehr Emissionen entstehen durch die Nutztierhaltung: Das besonders klimawirksame Methan bildet sich im Magen von Wiederkäuern bei der Verdauung des Futters. Beim Umgang mit Gülle und Mist entsteht zusätzlich Lachgas.
Um zu ermitteln, wie viele Tonnen Klimagase ein Betrieb pro Jahr verursacht, braucht es keine Sensoren oder Absauganlagen, sondern vor allem viele Daten: Betriebsgröße, Tieranzahl, Art des Düngers oder Energieverbrauch – um nur einige zu nennen. Auch die Menge an zugekauftem Futter oder Saatgut wird berücksichtigt, denn entscheidend ist, was im betrachteten Zeitraum auf den Hof gelangt ist und welche Emissionen bei der Herstellung dieser Produkte angefallen sind. Jede zugekaufte Tonne Futter trägt sozusagen einen CO₂-Rucksack mit sich.
Am Ende der aufwendigen Datenanalyse steht ein Wert: die jährlichen CO₂-Äquivalente des Betriebs. «Man hat so die Gelegenheit, mit der Klimabrille auf den eigenen Hof zu schauen», erklärt Chris Gilli, der beim Projekt «Klimaneutrale Landwirtschaft» für die Bilanzierung zuständig ist.
«Eine solche Bilanz ermöglicht es, die grössten Treibhausgasquellen zu identifizieren und zeigt, wo die wirksamsten Hebel für Klimaschutzmassnahmen liegen», so Gilli weiter. Warum die Bilanzierung wichtig ist, wo sie gerade in der Landwirtschaft an ihre Grenzen stösst und was mit den vielen Hofanalysen geschieht, all das gibt’s im Podcast «Landwirtschaft.Klima.Wandel.»
Host: Silvio Liechti Gast: Chris Gilli www.klimabauern.ch www.instagram.com/klimabauern
Weitere Infos: Publikation «Treibhausgase aus der Bündner Landwirtschaft»
Publikation «Landwirtschaftliche Treibhausgasrechner im Praxistest» CO2-Bilanz auf Wikipedia
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